Wenn eine eine Reise tut, dann kann sie was erzählen…
30. Mai 2017“mini Decki” wird “dini Decki” – Rückmeldungen, die das Herz erwärmen
16. August 2017Einmal mehr fanden 230 Decken ein neues Zuhause bei Kindern. Diesmal ging die Reise nach Sigmaringen (Deutschland) in ein Erstaufnahmezentrum, welches von ORS Deutschland betreut wird. Hier in der Schweiz haben wir einen engen Kontakt zu ORS Schweiz. Sie verteilen in “ihren” Zentren viele Decken von uns. Darum war es für mich grad auch super, dass 2 Mitarbeiterinnen aus der Schweiz die Decken selber fuhren und den Kindern übergaben.
Die Kinder hatten grosse Freude an den Decken. Dass jemand die Decken eigens für sie nähte und dass sie diese Decken, anders als die vom Zentrum, behalten dürfen erstaunte und erfreute sie sehr!
Ich bin praktisch nie bei Deckenübergaben dabei. Darum sind neben der Rückmeldung über die Dankbarkeit und Freude auch die folgenden Gedanken sehr wertvoll für mich und euch.
Je älter die Kinder waren, desto wählerischer werden sie auch im Bezug auf die Deckenauswahl. Es erstaunt mich nicht, denn das gehört zur natürlichen Entwicklung eines Kindes dazu. Sie wissen je länger je mehr, was ihnen gefällt und was nicht so und sie trauen sich auch immer mehr, das zu sagen. Es stellte sich heraus, dass auch diese Kinder und Jugendlichen die schönen, bunten, frischen Decken denen, die aus grauer, brauner oder sonst fahlen Bettwäsche vorziehen. Man kann wohl sagen, dass sie einen ähnlichen Geschmack haben wie unsere Jugendlichen.
Ich war mir dessen glaub zu wenig bewusst. Das tut mir leid! Es war und ist mir immer ein grosses Anliegen, dass die Kinder und Jugendlichen Decken bekommen, die extra für sie gemacht werden, genau aus dem Grund, dass sie nicht das Gefühl haben, für sie sei unser “Ausschuss” gut genug.
Darum möchte ich euch bitten, überlegt euch, ob eure Tochter, euer Sohn oder sonst ein Kind, dem ihr eine Freude machen wollt, an dieser Decke Freude hätte. Wenn ja, dann wird sie auch einem anderen Kind Freude machen.
Die Frauen, die die Decken verteilten haben beobachtet, wie die Kinder und Jugendlichen eine riesen Freude an den bunten, fröhlichen Decken hatten – wir haben auch zum grossen Teil solche. Aber wenn ich meinen Stoffvorrat, den ich noch immer im Keller habe, sehe, merke ich auch, wie viele dieser Stoffe nicht geeignet sind.
Weiterhin sehr wichtig ist, dass die grossen Decken keine Pingus, Bärchen oder Teletubbies drauf haben, das würden unsere Jugendlichen ja auch nicht sehr schätzen. Auch dünkt es mich, gerade im Zusammenhang mit Kindern, die Schlimmes erlebt haben, wichtig, dass keine “gefährlichen” Motive wie zum Beispiel “Star Wars” oder andere Action Figuren auf den Decken sind, die Decken sollten ihnen gut tun in der Nacht und Geborgenheit schenken.
Hier könnt ihr noch weitere Bilder und Eindrücke der Übergabe sehen.
2 Comments
Finde diesen Bericht sehr wichtig und auch ich mache mir gerne einen Überblick für jede Decke mit den vielen Stoffe, die ich geschenkt bekommen habe und lege die verschiedenen Farben und Muster hin. Stelle immer wieder fest auch die langweiligen Farben mit ein wenig bunten Streifen kombiniert macht so viel aus und wird dann echt exzellent. Gerade etwas mutig ausprobieren macht so viel Spass und tiefe Freude und ein experimentieren nimmt kein Ende sondern motiviert mich voll auf. Einmal in der Woche fahre ich nach Zürich und wieder nach Hause abends während den Stosszeiten und stelle immer wieder bewundernd fest wie gut gekleidet alle Fahrgäste sind und kann immer wieder lernen welche Farbenkombination sie tragen. Auch im Garten mischen sich die Blumenfarben so wunderschön und auch dort bekomme ich viele Ideen sie umzusetzen in die Farbenmuster der Decken. Es wird ja nicht verlangt das es perfekt sein muss aber einfach zu wagen etwas tolles zu nähen bringt viele Werte in sich selber und eine grosse Freude etwas beizutragen für die leidgetragenen Flüchtlinge. Stelle immer wieder fest, dass es auch mir gut tut und daran mich weiterbilden kann und echt Übung bekomme und gleichzeitig eine Hilfe für ihre Seele und Gemüt bringen kann.
Unsere Quiltgruppe hat vor 2 Jahren 30 Decken genäht.
Dazu wurde der ganze Stofffundus ‘vom Keller’ verwendet.
Auf meinen Einwand, dass sich die diversen braunen, altmodischen oder hässlichen Muster wohl nicht für Kinderdecken eignen würden, musste ich mir des Öfteren
anhören, dass die Flüchtlingskinder wohl nicht so wählerisch wären, und zudem froh sein sollten, etwas geschenkt zu bekommen. Ich hab dann die miefigen, vermutlich jahrzehntelang rumliegenden Stoffe vorab gewaschen, was viele auch nicht für nötig hielten.
Mir tun die Kinder heut noch leid, die diese Decken nehmen mussten. Viele (ältere) Schweizerinnen wollen mit der Nähaktion nur ein bisschen ihr Gewissen beruhigen.
(und dabei ihre Stoffreste loswerden)
Mit der Einschränkung, ausschliesslich Bettwäsche zu verwenden, was ja die ursprüngliche, geniale Idee war,
könnte man viele peinliche Decken verhindern.
(Es gibt ja noch genügend scheussliche Bettbezüge)
Edith